Marina Deluca - 14. Sept. 2021 - 10 Min. Lesezeit

ANTI OPFERROLLE: DER UNGESCHÖNTE BLICK IN DEN SPIEGEL

Aktualisiert: 20. Sept. 2021

War ich schuld? War es Vergewaltigung?!

Nein, eine Heldin ist man nicht, auch wenn man bewusst oder unbeabsichtigt aus dieser Rolle heraussteigt, ablehnt oder neutral betrachtet. Doch was machen Geschichten des Lebens aus mir? Oder was macht meine Haltung derer aus mir?

Ich sitze auf dem schwarzen Sofa, der Raum ist freundlich und hell, die Bodendielen aus echtem Holz. Das Tram rauscht draußen vorbei, während ich meinen großen Durst mit Wasser zu löschen versuche.

Immer bei innerer Prozessarbeit trinke ich bewusst viel stilles Wasser. Doch Heute ist meine Kehle trockener als sonst… Ich bin inmitten einer Sexological Bodywork-Session, doch diesmal als Klientin. Zum Ausbildungsverfahren gehört dazu, dass man unter anderem auch bei ausgebildeten SexBods (wie wir Sexological Bodyworker abgekürzt nennen), Sessions als Klienten besuchen. Nicht aus Spaß oder so zum ein wenig zu gucken, wie das so ist. Sondern um zu erleben, wie es ist, wenn der Coach den Klienten nicht wie ein Fisch entwischen lässt. Sondern mit ihm Zwiebelschale für Zwiebelaschale ablegt um an die Essenz zu kommen.

Das Wasser rinnt wohltuend meine Kehle runter. Ich stelle das Glas auf dem Beistelltisch ab und ziehe wie so oft, mein Bein wie bei einem Schneidersitz an mich heran. In dieser halb offenen Pose, schütze ich doch meine Genitalien. Dies machen Frauen oft, indem sie (unbewusst) die Beine übereinanderlegen, Verschränken oder Hände auf ihre Mitte legen.


Oberthema
In die Praxis zum sexologischen Körperarbeiter kam ich, weil ich meine Abneigung gegen meine eigenen Schamlippen ablegen wollte. Bäh, das Wort «Scham.-Lippen» befremdet mich bereits… Interessanterweise kann ich im Beruf gut fremde Labien, wie die unteren Lippen auch heißen, berühren. Das macht mir nicht viel aus. Doch privat habe ich in der Zeit seit meiner Reise zu SexBod festgestellt, dass ich unbewusst eine Abscheu gegen meine eignen inneren Lippen habe und noch mehr gegen behaarte Labien.

Als ich in den Vorort-Unterricht feststellte, dass entgegen meinem Modevorstellungen nun wieder rund 70% der Menschen ihre Intimbehaarung sprießen lassen, war ich schockiert.

Natürlich, jeder Modetrend kommt – und geht. Doch dass gekraustes Haar wieder im Schritt wächst und als sexy begrüßt wird, war an mir vorbei gegangen, oder hatte ich gar verdrängt…

Nun, Mode hin, Mode her, mein Thema war jedenfalls fakt. Arbeiten konnte ich problemlos doch, wenn ich ohnehin ein selbstgewähltes Thema bei einem Profi lösen sollte, dann eben dieses. Es würde mir ja auch im Beruf und sicherlich in der eigenen Sexualität und im eigenen Selbstbild von Nutzen sein…

Mein Coach gibt mir Raum, schaut mich direkt mit wohlwollendem Blick an und wartet. Ich spüre wie die Gedanken in meinem Kopf wirbeln. Fast so, wie wenn eine Flipperkasten-Kugel ungehindert von Hindernis zu Hindernis hinunter kullert, fällt und sich den Weg nach unten zum Schlitz bahnt.

Ich räuspere mich. «Nun ja…» suchte ich die ersten Worte, «wenn es nicht nur sexuelle Gewalt war, dann war es Vergewaltigung». Hörte ich mich klar und deutlich aussprechen.

«Wie geht es dir, mit diesen Worten?» will mein Therapeut wissen.

«hm…», ich schwieg, schloss die Augen und spürte, wie ich es gelernt hatte, in meinen Körper hinein. «Ich spüre Wärme, Beklemmung, Trauer».

«Und Wut?!» fragt er mich.

«Nein, oder nicht direkt. Die Trauer ist stärker» und Tränen schießen in meine Augen.

Ich atme tief, habe aber nicht das Gefühl, dass mich die Trauer übermannt. Ich lasse sie da sein, die darf Platz haben.

 

Nein ich nicht

Mit 16 sowie rund 15 Jahre später hatte ich Gewalt erlebt. Nicht direkte, so dass ich geschlagen wurde, auch keine Verbale. Sie war anderer Natur.


In der Session erzähle ich meinem Coach davon:

«Mit welcher soll ich beginnen?!

«Mit der, der du willst» antwortete mein Leiter.

So begann ich zu erzählen: «Er lag auf mir, ich war nackt… Doch zuvor hatte er alle Kumpels mitsamt dem Alkohol aus dem Hotelzimmer geworfen, die Tür geschlossen. Ehe ich mich versah, küsste er mich. Er war groß, breitschultrig und betrunken. Wir hatten selbstgemachten Sangria mit billigem Fusel notdürftig zusammengemixt und feierten unseren Schulabschluss. Dass er etwas von mir wollte, war mir nie aufgefallen. Vielleicht hatte er nur die Gunst der Stunde genutzt». Erzählte ich dem Coach.

«Er zog mir mein Sommerkleid in einer Handbewegung aus, drängte mich mit seinem massigen Körper zum Bett und legte sich auf mich. Seine Zunge drang tief in meine Mundhöhle. Ich roch den Kochwein, hörte sein Stöhnen nahe an meinem Ohr und wurde von seinen beinahe 90 Kilo in die Matratze gedrückt.

Er legte sein ganzes Körpergewicht auf mich, denn er war zu betrunken sich daran zu erinnern, dass ich, die nur halb so schwer war wie er, kau atmen konnte unter der Last seines schlaffen Körpers.

Obwohl es offensichtlich war, realisierte ich erst jetzt, dass ich ihm schutzlos ausgeliefert war. Seine unbeholfenen Finger gruben sich zwischen unseren Körpern hindurch, in meinen Slip hinein. Mit dem Handrücken zog er diesen nach unten, so dass er mit den Fingern an meinen Schamlippen hindurchwuseln konnte. Er rieb an meinem Kitzler und sogleich drang er mit den Fingern in mich hinein.»

«Was hast du dabei gefühlt?!»

«Eckel, Atemnot. Seien eiche Zunge die so riesig war… Fremde Finger in mir, ohne Vorwarnung in mich hineinstoßend. Ich dissoziierte so weit es mir möglich war.»

«Die Frage war, was du gefühlt hast»

Ich schweige und versuche mich zu erinnern. Zu lange hatte ich diese Geschichte verstauben lassen. Sie war in meinen Augen höchstens eine Story die eben passiert war. Nicht mehr…

«Wut. Auf ihn und mich. Er hatte mich ja nicht Mal gefragt! Auf mich, weil ich nicht schnell genug realisierte was abging und nun fast unter seinem Gewicht erdrückt wurde. Eckel. …Eckel vor seinen Fingern in mir, dem Weingeruch aus seinem Mund, der gierigen Zunge in meinem Mund.»

«Was noch?!»

«Scham! Scham vor den anderen Mitschülerinnen, die mich durch die Fenster im Innenhof des Hotels sahen. Ihre Blicke waren so…. Verstört, Bemitleidend und Sensationslüstern.»

«Was geschah weiter?»

«Ich wollte um Hilfe rufen. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich heute nicht mehr ob ich es tat. Es ist zu lange ehr. Zu verschwommen…»

«Passierte etwas?!»

«Nun, er machte eine Weile so weiter und ich versuchte ihn mit meinen Armen wegzurücken. Doch er war zu schwer. Seine Zunge nahm mir die wenige Luft die ich bekam. Es drehte sich langsam alles. Vom Alkohol, der enormen Hitze des Hochsommerabends, von seinem Körpergewicht, seinem schlechten Atem, den Mund voll zu haben und… dem Ekel».

«Konnten dir die Frauen nicht helfen?!»

«Ich weiß es nicht. Nein, sie sahen nur zu. Die Zimmertür war ja verschlossen.»

«Und die kamst du aus der Situation heraus?!»

«Meine Zimmergenossin polterte so lange an die Tür, bis er genervt aufstand und wankend die Tür aufschloss. Sie schrie ihn an, packte mein Kleid vom Boden, zog mich am Arm vom Bett hoch, drückte es an meinen Bauch, damit ich es hielt und zerrte mich aus dem Zimmer…

Während sie mich über durch den Hotelflur zog, musste ich mich halbwegs übergeben. Sie ließ jedoch nicht locker und verfrachtete mich in unser Zimmer.»

«Warst du da sicher?»

«Ja. Aber ich weiß nur noch, dass mir elend war. Elend von dem geschehenen. Ihre Rettung ging so schnell. Die Teppichmuster am Boden ließen meinen Schwindel noch mehr ansteigen. In Sicherheit unseres Zimmers schob sie mich direkt ins Bad, wo ich mich das erste Mal im Leben wegen Alkohol übergeben musste.

«Lag es nur am Alkohol, oder am geschehen?!»

«Wohl an beidem… Sie wartete im Zimmer, während ich über der Schüssel alles von mir gab, was kam. Dazwischen klammerte ich mich an die Toilettenschüssel und lallte erniedrigt und betrunken meinen Dank für die Rettung und wie peinlich mir alles wäre…

Irgendwann stand ich auf und ließ mich auf das Bett fallen. Kauerte mich in besudelter Unterwäsche zusammen und viel in eine Art Ohnmacht.

Als ich erwachte war es dunkel. Ich war alleine im Zimmer und hatte keine Ahnung wo meine Freundin war. Die Erinnerungen an das Geschehene kamen hoch und mir wurde übel. Die Straßenlampen erhellten den kleinen Raum, so dass ich mich and en Wänden abstützend den Weg zum Bad schwankend bis zur Toilette fand, wo ich mich erneut mehrere Male übergeben musste. Ich war angewidert… Als es vorbei war, setzte ich mich in die enge Badewanne, ließ kühles Wasser auf mich herabfließen, zog den Slip aus und weinte. Ich weinte um das was passiert war.

Auch wenn er nicht mit seinem Penis in mich drang, so sah ich immer wieder die entsetzten Gesichter der Frauen am Fenster gegenüber.


Ich hatte es den Lehrern nie erzählt und ihn auch nicht angezeigt.»

«Warum nicht?!»

Nun, wir waren im Ausland, auf der Abschlussfeier und ich hatte weder die Kraft, noch Lust an einem Fremden Ort einen Kumpel für lange Zeit vor der gesamten Schule zu demütigen».

«Aber…»

«Ja ja… Er wusste gar nicht was er mir angetan hatte. Denn sein Spruch am anderen Tag war «geiler Abend Marina! Häh?!»

«Das war vielleicht einen Abwehrtaktik…»

«Ja vielleicht… Ich habe ihn Jahre später damit konfrontiert. Doch er wusste von nichts mehr. Für mich war es ein schlecht gelaufener Abend während eines schönen Schulreise.»


«Du hast von noch einem anderen Erlebnis erzählt.»

«Das Kondom war während des Stellungswechsels abgerutscht. Er wollte eben in mich eindringen da ermahnte ich ihn «halt! Das Kondom ist ab!» «Nun egal!» antwortete er, drückte mit seiner rechten Hand meinen Nacken nach unten ins Kissen, zog mit der anderen Hand mein Becken zu sich und stieß mit seiner Erektion in mich.

Ich war entsetzt und versuchte de Situation zu erfassen. Doch es war zu spät… Er stieß immer und immer wieder seinen Penis in mich. «Nicht! Das Kondo…» Doch er machte weiter.

Zugegeben ich war nicht immer ein gewissenhafte Kondomnutzerin, doch da war es mir wichtig.»

«Warum?»

«Weil ich Verantwortung übernehmen wollte und weil ich nicht verhütete.»

Mein Coach nickte

«Ich begriff, dass er mir bereits im Vorfeld irgendwie suspekt war. Doch wie es gewisse «Psychopathen» verstehen Menschen um ihren Finger zu wickeln, war es ihm auch bei mir gelungen. Warum Psychopath?! Nicht wegen der Kondomgeschichte, mehr wegen der Respektlosigkeit und er mich gegen meinen Willen in das Kissen drückte.

Obwohl er körperlich nicht viel grösser war als ich, hatte ich das Gefühl, dass wenn ich mich zur Wehr setzte, er mir womöglich schlimmeres antat. Also versuchte ich mein Becken so locker wie möglich zu lassen um keine physischen Schäden davon zu tragen…»

«Physisch… Und psychisch?!»

«nun, das war seltsam. Obwohl er mir körperliche Gewalt antat und gegen meinen Willen mich penetrierte und festhielt wehrte ich mich nicht. Auch nicht danach.»

«Was hättest du tun wollen?»

«Ich hätte versuchen können aufzuspringen. Mich wehren oder zumindest nachdem er von mir ließ, sofort zur Tür raus stürmen…»

«Was tatst du anstelle davon?»

«Ich blieb. Warum…?! Ich wusste, dass ich am nächsten Morgen sehr früh in der Nähe an ein Meeting musste. Wenn ich nun aufgewühlt die lange Strecke bis nach Hause fahren würde, wüsste ich nicht, ob ich einen Autounfall machen würde oder ich am Morgen den Wecker hörte. Also blieb ich – aus rationalen Gründen. Wenn auch diese aus heutiger Sicht völlig daneben waren…»

«Du konntest nicht wirklich rational handeln. Du warst im Schockzustand.»

«Was mich jedoch noch mehr erniedrigte, war seine Geste danach: ich bat ihn um ein Shirt zum Schlafen. Als ich aus dem Bad kam, fragte ich wo er es hingetan hatte. «Es liegt dort.» Wo?» fragte ich. «Na neben dem Zimmer!» Ich schaute auf der Kommode neben der besagten Tür, doch war na nichts. Ich ging zum Bad zurück und fragte erneut, um dieselbe Antwort zu erhalten. Als ich mich zur Zimmertür gegenüber dem Bad umdrehte, zeigte seine Hand an mir vorbei in Blickrichtung. Da, am Boden!» sagte er kühl.

Das Shirt war tatsächlich da, wer gesagt hatte. Doch statt wie erwartungsgemäß auf der Kommode neben der Tür, hatte er es auf den Boden fallen lassen. Im Schein des Badezimmer Lichts bückte ich mich, hob es auf und zog es an. Als ich mich zu ihm, Zähne putzend dastehen sah und seinen Blick erkannte wie er mich hämisch anlächelte, mit dem Schaum der Paste und seines Speichels, wäre die Erniedrigung auf dem Höchststand. Ich fühlte mich so, als behandelte er mich wie ein unliebsamer, flohbesetzter Straßenköter. Nicht mal würdig, das Shirt das meine Scham bedecken sollte, auf minimal anständige Weise mir bereitzulegen oder zu geben…

Ich legte mich neben ihn auf das Bett und wartete bis er einschlief. Nach wenigen Stunden stand ich auf, zog mich lautlos an und verschwand zur Tür raus an das bevorstehende Morgenmeeting.»

«Marina, das war nicht nur sexuelle Gewalt, das war Vergewaltigung.» Unaufgeregt, sachlich und mit einfühlvoller Stimme nannte mein Therapeut die Tat beim Namen.


«Wie fühlst du dich bei diesen Worten?»

Ich hob meine Augenbrauen, zuckte mit den Schultern. «Hm» seufzte ich. «Ich will nicht in der ewigen Opferrolle sein. Darum habe ich es unter «schiefgelaufener Geschichten» abgelegt. Es war nicht okay, aber es ist passiert. Wenigstens kam ich mit einem «blauen Auge» im übertragenen Sinn davon…»

«Du weichst aus!»

Er hatte recht.

«Ja ich wurde vergewaltigt.» gestand ich das erste Mal in meinem Leben ein.

Die Session dauerte noch rund eine Stunde. Doch war das Thema nicht die ganze Zeit dominierend. Zu viele Themen taten sich aus…


Doch was macht es mit mir, wenn ich eingestehe, dass auch ich nicht nur sexuelle Gewalt, sondern Vergewaltigt wurde?! Bin ich und eine «von diesen»?!


Von den Menschen, die mit einem Schatten über ihrem Wesen herumlaufen? Die mit Hängenden Schultern durch dunkle Straßen streifen, den Blick zu Boden gerichtet?! Nein, sicherlich nicht!

War ich eine von denen, die streitlustige Männer-Hasserinnen wurden?! Auch das nicht. Wobei ich erkennen musste im Verlaufe dieser ersten SexBod-Session, dass ich gewisse Verhaltensmuster gegenüber Männern an den Tag legte. Wobei diese nicht einzig von dessen Erlebnissen herrührten. Sie waren schlicht Teile eins Verhaltens-Puzzles, das sich im Verlaufe des Lebens zusammenfügte…

Und jetzt?!
Nun, dass ich dies erlebte und es mir eigestehe ist ein erster Schritt. In mich hineingehören und achtsam hinzuspüren, was diese Erlebnisse mit mir gemacht haben, Wein weiterer.

Ich muss nun nicht eine Rolle einnehmen. Weder die der Kämpferin für mehr Rechte und die Verantwortlichen vor Gericht zerren, noch will ich den Kopf mutlos in den Sand stecken. Ich habe gelernt damit zu leben. Es ist eine Geschichte meines Lebens. Sie machte mich zu dem was ich Heute bin… Natürlich bin ich wütend, doch dank meines Trainers und meiner Coachingausbildungen habe ich Werkzeuge damit umzugehen. Ich kann diese Übergriffe auch positives abgewinnen, so wich ich es immer im Leben mache…

Dass ich die Täter nicht schützen will, dass muss ich noch lernen. Oder zumindest darf ich ihnen eine Schuld zuweisen. Eine Ungerechtigkeit mindestens. Doch macht es mein Leben nun anders? Was hilft es mir, auf sie zu zeigen…?!

Ich kann aber das Gute sehen: ich habe den Mut, hinzustehen und diese Geschichten zu erzählen. Was das bringt?! Innenreflexion meinerseits, die Wahrheit anerkennen, zeigen, dass man sich selbst meist härter umgeht als mit anderen… Denn hätte mir eine andere Person diese Storys erzählt, wäre für mich klar gewesen, dass es Vergewaltigungen warne. Doch bei mir selbst….

Nein, da hätte mehr Gewalt stattfinden müssen…


Wirklich…?!

Ich konnte daraus auch lernen, dass man anders reagiert als man zuvor glaubt. Oder dass das Leben bei mir (normal) weiterging. Okay, ich hatte unbewusst Verhaltensmuster angelegt, doch hatten diese vermutlich bereits im Vorfeld ihren Ursprung genommen. Und ja, wegen der ersten Geschichte kann ich bis Heute keinen Wein trinken. Ich sehe das als positiv: der Körper warnt mich nach wie vor und ich hatte dadurch nie einen Vollsuff, dass ich mich erneut wegen Alkoholkonsum hätte übergeben müssen. Auch lernte ich, das Erniedrigung manchmal durch subtile Handlungen mehr schmerzen können, als der eigentliche gewalttätige Akt selbst. Oder dass ich trotz allem Vertrauen in Menschen habe und mein (sexuelles) Leben genieße.


Ich hatte weder Krankheiten, physische Verletzungen noch eine ungewollte Schwangerschaft davongetragen.


Was machen diese Geschichten also aus mir? Eine Heldin, die sich nicht scheut hinzusehen? Ein Anti-Opfer, das ein Leuchtturm für andere sein will? Oder einfach einen Menschen, der das Leben er-lebt hat; mit Höhen und Tiefen.

 

Das Schamlippen-Thema ist noch nicht aufgelöst. Doch habe ich noch mindestens drei weitere Sitzungen um der Thematik weiter auf den Grund zu gehen.

Manchmal nimmt der Pfad der Erkenntnis verworrenen Lauf. Doch ist dieser Spannend, wenn auch anstrengend. Ich bin dankbar für die Möglichkeit professionelle Unterstützung zu erhalten, verstaubte Themen anzugehen um künftig weiter gedeihen und weiterentwickeln zu können. So freue ich mich auf die nächste Session mit meinem Coach.

Ich trinke das Wasser aus dem Glas auf dem Beistelltisch aus, stelle mein Bein auf den Boden und ergründe weitere Schauplätze meines Lebens, während ein neues Tram Fahrgäste durch ihre Leben transportiert.


*Die Erlebnisse die ich hier erwähle sind rein aus meinem Blickwinkel und nach einigen Jahren der Taten. Ich bemühte mich darum , sie wahrheitsgetreu wiederzugeben.

                              

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